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Datum: 30.03.2012

Regiebücher von Aufführungen des alten Stadttheaters erhalten

Am 3. November 2011 erhielt das Stadtarchiv von Herrn Hellmuth Henneberg aus Cottbus fünf Regiebücher aus der Frankfurter Tätigkeit seines Großvaters Richard Henneberg.

Der Journalist und Leiter des Cottbuser RBB-Studios Hellmuth Henneberg fand diese Bücher im Nachlass seines im Januar 2011 verstorbenen Vaters, des bekannten Schauspielers Gerd Michael Henneberg (er war unter anderem Generalintendant des Staatstheaters Dresden und langjähriger Schauspieler im Maxim-Gorki-Theater Berlin).

Der Großvater von Hellmuth Henneberg war von 1935 bis 1938 am Frankfurter Stadttheater als Charakterdarsteller, Dramaturg und erster Spielleiter des Schauspiels engagiert. Aus seiner Tätigkeit als Spielleiter stammen die fünf jetzt als Schenkung übergebenen Regiebücher.

Dabei handelt es sich um die Aufführung der Stücke „Der zerbrochene Krug“ (Heinrich von Kleist); „Madame Sans Gene“ (Victorien Sardou); „Emilia Galotti“ (G. E. Lessing); „Egmont“ (J. W. von Goethe) und „Ein idealer Gatte“ (Oskar Wilde).

Diese Bücher sind von besonderem Wert und theatergeschichtlich von größtem Interesse, da man an Hand der zahlreichen handschriftlichen Eintragungen das Herangehen des Regisseurs, sein Ziel der Aufführung und anderes nachvollziehen kann. In Vorbereitung dieser Übergabe hat das Stadtarchiv die hier, wenn auch nicht ganz vollständig vorhandenen Theaterprogramme durchgesehen. Dabei zeigte sich, dass Richard Henneberg keine vordergründig politischen Stücke am hiesigen Theater inszenierte, obwohl der Spielplan des Frankfurter Theaters zunehmend der NS-Kulturideologie entsprach.

Die zwischenzeitlich verzeichneten Regiebücher stehen ab sofort für die Benutzung im Lesesaal zur Verfügung.

Zur Übergabe der Regiebücher siehe unter anderem auch den Artikel von Frauke Adesiyan „Ein Stück Bühnenhistorie“ in der „Märkischen Oderzeitung“ vom 4.11.2011

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