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Datum: 27.07.2021

Konservierung der fotografischen Überlieferung

Das Stadtarchiv Frankfurt (Oder) verwahrt umfangreiche und bedeutende Fotobestände, darunter die Überlieferung des traditionsreichen, über mehrere Generationen geführten Familienunternehmens Foto Fricke (früher L. Haase & Co.). Die Fotografien in diesem Betriebsnachlass dokumentieren die architektonische und städtebauliche Entwicklung der brandenburgisch-preußischen Regierungshauptstadt mit ihren gotischen, barocken und klassizistischen Gebäuden, Straßen, Plätzen und Denkmälern seit dem 19. Jahrhundert.

Überliefert sind auch Architekturfotografien von Gebäuden des Modernismus aus den 1920er Jahren sowie fotografische Dokumentationen der Kriegszerstörung und des Wiederaufbaus in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Weitere Fotografien sind als Bestandteil der Überlieferung von Betrieben, Nachlässen und Kultureinrichtungen übernommen worden, darunter das Kleist-Theater, das Halbleiterwerk
oder die Fotografen Hans-Werner Funk und Rudolf Hartmetz. Auch Fotoalben von Frankfurter Familien befinden sich im Stadtarchiv. Neben der Stadtarchitektur sind es alltägliche oder stadthistorisch bedeutende Ereignisse, die hier im Bild für die Nachwelt festgehalten wurden.

Die Fotografien besaßen bisher keine archivische Schutzverpackung und waren nicht abschließend erschlossen. Die sensiblen Trägermaterialen waren durch klimatische Bedingungen und physische Beanspruchungen auf Dauer gefährdet. Mit Fördermitteln des Bundes und des Landes sind die Fotografien nun durch eine archivgerechte Schutzverpackung konserviert worden. Nach Abschluss des Förderprojektes sind die unterschiedlichen Träger nun fachgerecht magaziniert.

Archivleiter Dr. Denny Becker: „Das Interesse an der historischen Bebauung innerhalb der Frankfurter Bevölkerung ist ungebrochen hoch. Für archäologische Untersuchungen, bei Restaurierungsprojekten sowie bei der Bauforschung sind die Fotografien neben den Bauakten die wichtigste Quellengrundlage. Zur Vermittlung der städtischen Geschichte hat sich die Fotografie zu einem bedeutenden Medium entwickelt. In der Informations- und Mediengesellschaft des 21. Jahrhunderts zählt sie mittlerweile zu den stark frequentierten Archivalien. Umso wichtiger ist es, diese Quellengattung für nachfolgende Generationen zu erhalten“.

Die Förderung erfolgte im Rahmen des Sonderprogramms der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) unter Beteiligung des brandenburgischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur. Weitere Informationen über das Projekt können über das Webportal der KEK www.kek-spk.de abgerufen werden.

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