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Datum: 23.01.2015

Bild der Malerin Elfriede Lauckner-Thum wieder im Rathaus - Spende der Fielmann AG

Nach der Beendigung der Ausstellung mit Werken der Berlin-Frankfurt/Güldendorfer Künstlerin Elfriede Lauckner-Thum (1886-1952) im Stadtarchiv fand heute am 6. Mai 2014 ihr Werk "Goldener Herbst" seinen neuen ständigen Standort im Büro des Oberbürgermeisters der Stadt. Bei der Präsentation des Bildes waren Oberbürgermeister Dr. Martin Wilke, Jürgen Ostwald, der Kunstexperte der Fielmann AG, Augenoptikermeister Ulrich Renner, der Leiter der Frankfurter Fielmann-Niederlassung sowie Stadtarchivar OA Ralf-Rüdiger Targiel anwesend.

Die Fielmann AG Hamburg, welche seit einem Jahrzehnt die Arbeit des Stadtarchivs der Stadt Frankfurt (Oder) unterstützt, erwarb das Bild Anfang 2014 für die Stadtbildsammlung des Archivs.

Das um 1925 entstandene, 75,5 x 59,5 cm große Ölgemälde „Goldener Herbst“ stellt den sog. Katzengrund in Güldendorf in den leuchtenden Farben des Herbstes dar. Es zeigt den Blick, den Elfriede Lauckner-Thum von ihrem Haus aus hatte.

Die Künstlerin war eine der bedeutendsten Berliner Expressionistinnen, ihre Werke "ein Feuerwerk an Farben". Sie kam 1910 erstmals in die Gegend bei Frankfurt (Oder) und ließ sich bald darauf in der Tzschetzschnower Schweiz nieder. Hier ließ sie sich ein eigenes Haus errichten. 1919 folgte sie ihrem Mann, dem Dramatiker und Lyriker Dr. Rolf Lauckner, nach Stuttgart, Wien und Berlin. Das Tzschetzschnower Haus jedoch blieb stets ihr „Rückzugdomizil“ und eines ihrer wichtigsten „Schaffensorte“. Von hier aus durchstreifte sie im wahrsten Sinne des Wortes die heimischen Flure und gewann der Natur „…die Schönheit des Bildes ab“.

Die Werke von Elfriede Lauckner-Thum befanden sich einst in allen großen Galerien Deutschlands. Mit ihren Ausstellungen war sie auch ein wichtiger Teil des Frankfurter Kunstlebens, z. B. eröffnete sie 1927, anlässlich des 150. Geburtstages von Heinrich von Kleist, eine Ausstellung in der städtischen Kunsthalle im Theater am Wilhelmsplatz.

Das lange erfolgreiche Wirken der Malerin erfuhr ein jähes Ende, als ihre Werke Mitte der 1930er Jahre als "entartet" eingestuft wurden und sie bald darauf Ausstellungsverbot erhielt. Bis 1937 hing eines ihrer Werke im Frankfurter Rathaus. Das Ölgemälde "Mühlental" (wohl Tzschetzschnower Mühlental) wurde von einer nach Frankfurt gekommenen "Kunstkommission" als "entartet" diffamiert, beschlagnahmt und nach Berlin verbracht. Die letzte Spur des Bildes findet sich im 1942 vom NS-Propagandaministerium erstellten Verzeichnis der damals als "entartete Kunst" beschlagnahmten Werke. Es ist davon auszugehen, dass das Bild zerstört wurde und nicht mehr existiert.

An der Stelle dieses Werkes erhielt das Bild "Goldener Herbst" am 62. Todestag der Künstlerin seinen neuen Standort im Rathaus. Damit ist wieder, wie einst, ein Werk der Künstlerin im Rathaus zu sehen.

Neue Schenkung der Fielmann AG Hamburg

Gemälde von Elfriede Thum für die Stadtbildsammlung des Stadtarchivs

Seit mehr als einem Jahrzehnt unterstützt die Fielmann AG Hamburg das Historische Archiv der Stadt Frankfurt (Oder). Diesmal hat das Unternehmen für die Stadtbildsammlung des Stadtarchivs ein um 1925 entstandenes Ölbild der Berlin-Güldendorfer Künstlerin Elfriede Lauckner-Thum (1886-1952) erworben. Das Gemälde mit dem Titel „Bunter Herbst“ zeigt den Katzengrund in Güldendorf, benannt nach dem Roman "Der Katzensteg" von Hermann Sudermann, ihrem Schwiegervater. Hier lebte und arbeitete die Künstlerin mehrere Jahrzehnte. Das Bild ist 75 x 59 cm groß und wurde von dem Optikunternehmen von der Berliner Galerie Barthelmess & Wischnewski angekauft.

Der Leiter der Frankfurter Fielmann-Niederlassung, Herr Augenoptikermeister Ulrich Renner, übergab das Gemälde am 3. März, dem Archivleiter Oberarchivar Ralf-Rüdiger Targiel im Stadtarchiv als Schenkung.
Das Werk der Künstlerin Elfriede Lauckner-Thum wurde in der NS-Zeit als "entartet" diffamiert. Ihr wurden ab 1937 Ausstellungsbeteiligungen verwehrt, ihre Bilder aus dem öffentlichen Raum verbannt. Auch die Stadt Frankfurt (Oder) besaß mit dem Bild "Mühlengrund" einst ein Werk der Künstlerin.

Das im Rathaus hängende Bild wurde am 11. August 1937 abgehängt, beschlagnahmt und wahrscheinlich spätestens 1942 vernichtet.

Das jetzt angekaufte Bild wird zuerst in einer zum Tag der Archive am 9. März zu eröffnenden Elfriede-Thum-Ausstellung im Stadtarchiv zu sehen sein. Unmittelbar nach Schließung der Ausstellung am 6. Mai 2014 – dem Todestag der Künstlerin - wird das Bild auf Dauer seinen Standort im Rathaus erhalten.

Somit wird nach fast 77 Jahren ein Stück des Werkes der Künstlerin in das Rathaus zurückkehren.

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